Mittwoch, 28. Dezember 2011

Die Mathematik der Evolution

Wie funktioniert eigentlich die Evolution, die Entwicklung aller Lebewesen auf der Erde. Richard Dawkins zeigte in "The Selfish Gene" von 1972 wie die Evolutionsbiologen das Verhalten aller Lebewesen - und damit auch unseres - aufgrund des Selektionsdrucks erklären können. Durch schon ästhetisch anmutende Logik und Mathematik erklärt er, wie unsere Körper Behältnisse der Gene sind und wie wir das Überleben unseres Genpools schützen.

Die Logik: Wir helfen unseren Verwandten und Artverwandten, auch wenn es für uns keine Vorteile bringt; denn für die Evolution ist nicht wichtig, dass wir überleben - sondern dass unsere Gene weitergegeben werden können. Je höher der Verwandtschaftsgrad, desto höher unsere genetische Übereinstimmung und desto höher unsere Aufopferungsbereitschaft. Und: Alte opfern sich für Junge auf, denn die pflanzen sich noch weiter fort und damit hat der Genpool eine höhere Überlebenschance. Für den Menschen gilt dies nur eingeschränkt, da für unser Überleben weniger die Instinkte massgebend sind, sondern unser Denken. Daher haben wir als einzige Lebewesen auf der Erde die Chance, dass wir tatsächlichen Altruismus auf einer allgemeinen Moral begründen werden. Wir müssen uns nur an diese Moral halten.

Selfish Gene

Montag, 26. Dezember 2011

Interessante Bücherlisten

Hier noch ein paar Tipps für einige lesenswerte Bücher.

1. Diese Liste enthält einige grossartige japanische Werke:
Japanische Literatur

2. Und wer sich für den Zeitgeist und dessen Wandel interessiert, wird bei diesen spannenden und unterhaltsamen Büchern fündig:
Betrachtungen über den Zeitgeist

Das Thailand der Zukunft?

Bangkok ist eine nur durch Dämme und Pumpen gesicherte künstliche Insel, Thailand wehrt sich gegen Angriffe der Gen-Industrie und die Hochhäuser in der Silom- und Sukhumvit-Strasse sind mangels Elektritizität nur noch Elendsviertel: "The Windup Girl" (deutsch: "Biokrieg") von Paolo Bacigalupi malt ein düsteres Zukunftsbild.
Die Überschwemmungen im Herbst 2011 liessen das Szenario einer "Insel Bangkok" erschreckend nah erscheinen: Bangkok leidet unter heftigen Fluten; die Regierung tut überrascht ob der topologischen Erkenntnis, dass Bangkok und Umgebung nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Doch es braucht viel Phanatasie, sich auszumalen, was eine völlige Umschliessung Bangkoks von Wasser heissen würde.
Bacigalupi bringt diese Phantasie auf. In lebendigen Farben beschreibt er eine Dystopie, in der die heute schon sichtbaren Trends des Klimawandels, der Gentechnik und des knapp werdenden Öls die Welt völlig verändern werden. Wir erfahren im Hintergrund der Geschichte, was eine gentechnisch dominierte Natur bedeutet: künstlich veränderte Menschen in Japan als Arbeiter und Geishas gehalten, monopolistische GenTech-Multinationals kämpfen um die Macht über die Nahrung, viele sind durch zufällig aus Genmanipulationen erstandene Seuchen gezeichnet oder gestorben.
Thailand ist in der Geschichte mehr als nur Lokalkolorit. "The Windup Girl" schreibt die heutige thailändische Gesellschaftsstruktur in die Zukunft weiter. Paternalismus, Verehrung des Königshauses und Nationalstolz sind bestimmend für den Roman.
Vielleicht ist nicht alles logisch und bis zum Ende durchdacht, aber die lebendige Schilderung des Lebens nach der "Expansionsphase" - so wird unsere heutige Lebensart genannt - und die spannende Geschichte machen dieses Buch zu einem der besseren Science-Fiction-Geschichten.

The Windup Girl