Montag, 13. Februar 2012

Irrtümer und Fehler, schnell und langsam

Ein Irrtum ist nur ein Fehler, wenn man ihn nicht korrigiert. Wir irren uns ständig, wir begehen auch ständig Fehler. Doch Irrtümer kann man korrigieren. Man kann sie ausschalten. Bis man zu einer rationalen Lösung gekommen ist.

Das lässt mich auf das Konzept des "schnellen" und "langsamen" Denken" von Nobelpreisträger Daniel Kahnemann kommen. Wenn wir spontan, schnell auf etwas reagieren, mag das richtig sein. Aber erst durch unser sorgfältiges Denken kommen wir näher an eine rationale Lösung. Unser spontanes Denken mag uns motivieren und Ideen geben, aber erst durch die nachträgliche Überprüfung können wir sicher sein, das bestmögliche getan zu haben.

Als ich über dieses Bild aus dem griechischen Parlament gestolpert bin, dachte ich mir – wieso geben wir der lauten, polemischen Debatte soviel Gewicht. Wieso lassen wir die Lautesten oben stehen und die Leisen müssen folgen? Natürlich ist es unterhaltender, wenn wir aus der Emotion heraus eine Debatte erfahren. Wenn wir unsere Leidenschaft für etwas ausleben können. Ohne diese Leidenschaft bleiben alle Debatten leer. Trotzdem: Die Leidenschaft muss intellektuellen Massstäben genügen.

Unser Verstand muss der Massgeber für die Diskussion sein. Die Leidenschaft, die Emotion brauchen wir dennoch. Um die Realisierung eines Gedankens tiefer gehen zu lassen, als nur im oberflächlichen Verstehen stecken zu bleiben.

Erst wenn wir einen Gedanken so tief gespürt haben, dass uns das Verstehen mit aller Gewalt durchschüttelt hat, können wir ihn auch immer wieder abrufen und wissen um seine Bedeutung.

Doch zuerst müssen wir die richtigen Gedanken haben. Schaffen wir laute politische Diskussionen ab. Machen wir die politische Debatte zu einer schriftlichen. Oder doch nicht?

Thinking, Fast and Slow